Adieu, Mausarm! – Therapie des RSI-Syndroms
Das RSI-Syndrom tritt in unserer Gesellschaft immer häufiger auf, ist aber in Deutschland bis heute noch keine anerkannte Berufskrankheit. Es erlangt eine immer stärkere Bedeutung für uns Menschen infolge der zunehmenden Digitalisierung unseres Lebens und der ständigen monotonen Belastung der Arme und Hände vieler Menschen im Beruf und auch privat.
Allerdings gibt es bis heute keine nennenswerte Therapie für das RSI-Syndrom, welche die Ursachen statt der Symptome bekämpft.
Wie man den Mausarm ursächlich, einfach und schnell behandeln und beseitigen kann und wie man zu diesen neuen praktischen Erkenntnissen gelang, lesen Sie in diesem Artikel.
Repetitive Strain Injury – Verletzung durch wiederholte Belastung
Das RSI-Syndrom (Repetitive Strain Injury Syndrome) entsteht durch sich ständig wiederholende, gleichartige Bewegungen und kann Hände, Arme, den Schulter- und Nackenbereich sowie den oberen Rücken betreffen. Diese dauerhaften, monotonen Bewegungen führen oftmals zu einem krankhaften Zustand, sogar bis hin zur Invalidität.
Der Mausarm, typischer Vertreter dieses Syndroms, kann heute bereits als moderne Volkskrankheit bezeichnet werden. Ein chronisches RSI-Syndrom ist nur schwer heilbar.
Es gibt eine Vielzahl von RSI-Syndromen in den verschiedensten Berufen und Tätigkeiten. Einige seien hier genannt:
- Web-Designer, Programmierer, Sekretärinnen (Mausarm);
- Lehrer*innen (Kreidearm);
- Maler, Friseure;
- Berufskraftfahrer;
- Musiker*innen (Pianisten, Geiger);
- Sportler*innen (Läufer*innenknie).
Therapie des Mausarms heute
Gegenwärtig erfolgt die Behandlung des Mausarms in der Regel konservativ. Oftmals werden nur Schmerzmittel, Massagen oder Physiotherapie verschrieben. Die wichtigste Therapie eines Mausarms besteht in einer Änderung der Arbeitsbedingungen. [1]
Allerdings dienen diese Maßnahmen wohl eher der Schmerzlinderung und Vorbeugung als der Ursachenbehebung. Ebenso der Prävention dienen sinnvolle Maßnahmen wie ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz, Gymnastik und Übungen für die Muskeln.
Ursache des RSI-Syndroms
Dieselbe, ständig wiederkehrende, gleichartige Bewegung führt meiner Ansicht nach zu einer Veränderung in der Zentrierung von einem Gelenk oder mehreren Gelenken durch eine ungleich ausgebildete Muskulatur: das Verhältnis von Streckern zu Beugern, von Innenrotatoren zu Außenrotatoren.
Neuer Therapieansatz
Für das RSI-Syndrom habe ich ein Vorgehen bei der Behandlung entwickelt, welches sich in der Praxis gut bewährt hat:
- Das Problem liegt m.E. in der Zentrierung des Gelenks. Deshalb muss ein Gelenk oder mehrere Gelenke zentriert werden, und zwar in einer bestimmten Reihenfolge. Das ist das Entscheidende.
- Danach muss das Muskelungleichgewicht, das zu dieser Dezentrierung führt, durch entsprechende Muskelarbeit wieder ausgeglichen werden. Anderenfalls wird der Therapieerfolg nur kurzzeitig andauern. Hierzu sind die überlasteten (zu kräftigen) Muskeln zu dehnen und die überdehnten (zu schwachen) Muskeln zu kräftigen.
Praktische Ausführung
Für die Therapie eines RSI-Syndroms ist es nicht unerheblich, mit welchem Glied in der Kette bei der Behandlung begonnen wird. Bei der Zentrierung der Gelenke ist eine bestimmte Reihenfolge zu beachten. Anderenfalls bleibt ein Therapieerfolg aus. Es hat sich herausgestellt, dass die Reihenfolge in der Zentrierung der Gelenke bei verschiedenen RSI-Syndromen, also bei unterschiedlichen Berufen oder Tätigkeiten, jeweils eine andere ist.
Insbesondere beim Mausarm: zuerst werden die Handwurzelknochen in einer bestimmten Reihenfolge eingerenkt, dann (falls notwendig) der Ellenbogen und danach die Schulter. Wenn man diese Behandlung richtig ausgeführt hat, dann lässt der Schmerz an der zweiten Rippe sofort nach, der ein typisches Symptom beim Mausarm ist. Bei richtiger Ausführung also kommt die zweite, schmerzhafte Rippe „von selbst“, d.h. sie renkt sich von selbst wieder ein!
Ein Manualtherapeut macht dies natürlich mit einer einfachen Methode der manuellen Therapie. Ein Masseur weiß, dass Massage mit Bewegung (Funktionsmassage) Gelenke zentriert. Das wäre das Verfahren für den Masseur. Ein Krankengymnast kann die Zentrierung der Gelenke durch reine Muskelarbeit erreichen, z.B. mit PIR-Technik oder Dorn-Therapie.
Nach der Zentrierung des Gelenks ist es aber sehr wichtig, dass das Muskelungleichgewicht behandelt und aufgehoben wird und ggf. pathologische Bewegungsmuster bei der Ausübung des Berufes oder der Tätigkeit gelöscht werden.
Bei der Muskelbehandlung dehnen wir zuerst die überlasteten Muskeln, die verkürzt sind, und danach kräftigt man die zu schwache, überdehnte Muskulatur. Beispielsweise beim Mausarm muss vorwiegend die Streckung und nicht die Beugung, also nicht die Innenrotation, sondern die Außenrotation trainiert werden, weil der Körper zu einer bestimmten Stellung neigt.
Beim Mausarm also muss folgende Muskelbehandlung durchgeführt werden: Die überlasteten Beuger der Hand sind zu kräftig, diese verkürzten Muskeln werden als erstes durch Übungen passiv oder aktiv gedehnt. Am Anfang einige Male am Tag 2–3 Minuten. Nach der Dehnung werden die Gegenspieler, die Strecker, die zu schwach und überdehnt sind, gekräftigt. Eine solche Übung für das Kräftigen beim Strecken wäre z.B.: die Finger der Faust öffnen gegen einen Widerstand.
Jedes RSI-Syndrom hat natürlich sein eigenes System von Muskeln, die sich in einer Disharmonie zueinander befinden. Es ist nur herauszufinden, welche Muskeln überlastet und welche überdehnt sind. Ein Masseur, Krankengymnast, Physiotherapeut, Arzt, Heilpraktiker oder Vertreter ähnlicher Berufe mit biomechanischer Ausbildung sind hierzu in der Lage, das gehört zu ihrer Grundausbildung. Jeder hat geeignete Verfahren, um Muskeln zu festigen und zu dehnen.
Wir wissen auch , dass wir pathologische Bewegungsmuster nur durch richtige Bewegungsmuster, durch ständig viele Wiederholungen überdecken können. Jeder Physiotherapeut, Masseur oder Arzt hat demzufolge das Handwerkszeug aus seiner Praxis.
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Es ist meiner Ansicht nach sinnvoll, in einer Weiterbildung bestimmte Prinzipien bei der Behandlung des RSI-Syndroms zu erlernen, um diese dann auch bei allen anderen Erkrankungen, die das RSI-Syndrom betreffen, anwenden zu können. Dies bezieht sich insbesondere auch auf die richtige Reihenfolge bei der Zentrierung der Gelenke für die verschiedenartigen RSI-Syndrome. Wir sind gern bereit, dieses neue Wissen mit Ihnen zu teilen.
Die Entdeckung der hier beschriebenen Therapie des RSI-Syndroms ging einher mit der Entwicklung meiner Methodik der kausalen Therapie des Haltungs- und Bewegungsapparates.
Ich wende mein Verfahren, den Mausarm und andere RSI-Syndrome ursächlich zu behandeln und zu beheben, seit mehreren Jahren erfolgreich in meiner praktischen Arbeit an. Viele zufriedene Patienten können Ihnen dies bestätigen.
Wenn Sie Näheres über diese kleine Entdeckung in der Medizin erfahren möchten, dann wenden Sie sich vertrauensvoll an uns.
Quelle:
[1] Mausarm – https://www.netdoktor.de/krankheiten/mausarm